Aufgebrochen gegen 10h im Mountain Zebra Nationalpark in der Nähe des Städtchens Cradock haben wir nach einer rund dreistündigen Fahrt unsere letzte Station, bevor es wieder nach Kapstadt geht, erreicht. Der Addo Elephant Nationalpark ist der zweitgrößte Nationalpark in Südafrika neben dem allseits bekannten Flaggschiff, dem Krüger Nationalpark. Er beheimatet alle „Big Five“ Tiere Afrikas, dem Löwen, Elefanten, Nashorn, Büffel und Leoparden. Untergebracht sind wir hier wieder in einer kleinen Hütte mit Reetdach, ausgestattet zur Selbstverpflegung. Sehr gemütlich eingerichtet, mit einer kleinen Terrasse. Aus dem Bett hat man über ein großes Fenster einen schönen Blick in die Wildnis. Der Ventilator lief bereits als wir ankamen. Das war auch nötig, denn heute war wieder einer der Tage, wo man sich am liebsten vor der Hitze verkriechen wollte.
Verkrochen haben wir uns aber nicht, sondern sind dann in der sengenden Mittagshitze los in den Park um natürlich Tiere zu sichten. Hier gibt es nur sehr wenige Stellen, wo man das Auto verlassen darf. Und wenn dann immer nur auf eigenes Risiko. Die Schilder, die vor Löwen warnen, machen einen immer wieder auf die Gefahr aufmerksam, so dass man nicht wirklich entspannt die Picknick Areale nutzen kann.
Wir haben eigentlich nicht mehr mit spektakulären Sichtungen von Tieren gerechnet, als wir dann an einem Wasserloch vorbeikamen. Dort befanden sich ungelogen so um die hundert Elefanten, die sich dort um den Tümpel herum verteilt hatten. Einige gingen ganz gemächlich über die Straße nur einige Meter an unserem Auto vorbei. Es war ein Ehrfurcht einflößender Anblick. Um uns herum war es total still und die Elefanten schritten da so dicht vor uns dahin. Ein wirklich sehr beeindruckender Erlebnis war das.
Als wir weiterfuhren haben wir Büffel gesehen und auch wieder unser schon bekanntes Zebra, diesmal aber die Ausführung mit braunen Streifen dazwischen, eine andere Gattung, die man Steppenzebras nennt.
Aber auch ein anderes kurioses Geschöpf lief uns über den Weg, das Warzenschwein. Ich habe es kurzerhand zu meinem neuen Lieblingstier erkoren. Es war einfach zu köstlich mit anzusehen, als eine Warzenschweinfamilie auf dem Weg zum Schlammloch war, um sich dort im Schlamm so herrlich auszutoben. Die kleinen Schweine haben es sichtlich genossen sich dort zu suhlen. Irgendwann wartete dann das Oberschwein ungeduldig am Rand, bis alle Kleinen wieder im Busch verschwunden waren.
Ein Tier hat im Park immer Vorfahrt, der Mistkäfer. Wenn man eine kleine Kugel in Größe eines Tennisballs auf die Straße rollen sieht, soll darauf achten, diese nicht zu überfahren. Der Mistkäfer schiebt nämlich gerne ein bisschen Elefantendung vor sich her. Hinweisschilder machen einen immer wieder darauf aufmerksam.
Abends haben wir dann noch eine geführte Nachtfahrt durch das abgesperrte Gebiet gemacht. Mit Suchscheinwerfern hat uns ein Ranger vor allen Dingen die nachtaktiven Tiere zeigen können. Einer davon ist der Schakal, aber auch ein Nashorn und einen Elefanten haben wir umherstreifen sehen können.
Alles in allem ein sehr ereignisreicher Tag. Mal schauen, ob wir morgen Glück haben und Löwen sehen werden.
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